Dienstag, 1. Juni 2010

Der Rückzug


Gestern, dem 31. Mai 2010, ist Horst Köhler von seinem Amt als deutscher Bundespräsident mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Mit einer 3-minütigen Rede beendete Köhler seine 2. Amtszeit, welche erst letztes Jahr begonnen hatte.
Hier ist ein Bericht aus der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND welchen ich für interessant halte.
Die grösste Frage bleibt nach wie vor: Wieso hat Horst Köhler das wirklich getan? Viele finden seine Entscheidung unüberlegt und zu dreist. Er habe seine Leute im Stich gelassen. Ich persönlich finde gerade diese krasse Aktion, die Köhler bestimmt gut bedacht hat, sollte uns zum denken über die wahren Gründe anregen, gerade weil es so krass ist!
Die von Köhler genannten Gründe sind fast lachhaft und eigentlich kein Grund für einen Mann wie ihn sein Amt abzulegen. Aus diesem Grund sollte man davon ausgehen das es mehr gibt und diese simplen Gründe ein guter Grund für ihn waren sein Vorhaben durchzuziehen ohne die wahren Gründe offenzulegen.
Die Medien sind die ersten die jetzt jammern. Sie beschuldigen Köhler kein wahrer Politiker gewesen zu sein. Ja, Horst Köhler war eindeutig mehr Mensch als Politiker. Doch deswegen habe ich ihn gemocht. Er hat auf die Konsequenzen vieler aktueller Entscheidungen für zukünftige Generationen hingewiesen, der EU bei vielen fragwürdigen Gesetzen seine Stimme verweigert und er hat in seiner Jahresrede Anfang 2010 die Finanzmärkte und die Hintermänner als "Monster" bezeichnet. Und dieser Mann weiss wovon er redet…
Horst Köhler war der erste Bundespräsident der aus dem Wirtschaftssektor kam. Der Ökonom leitete als Präsident von 1993-1998 den Deutschen Sparkassen-und Giroverband und anschliessend zwei Jahre lang (bis 2000) die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Von 2000-2004 war Horst Köhler der Geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF/IMF). Der Internationale Währungsfond ist Kritikern als ein globales Netzwerk einer reichen Elite von Globalisten, Banker und Economen bekannt , deren dubiose Vorgehensweisen in unterentwickelten Ländern schon Jahrzehnten bekannt sind. Mit der aktuellen Euro-Krise hat sich der IWF mit seiner "helfenden Hand" auch einen viel zu starken Einfluss in unserer Wirtschaft gesichert. Halten wir also fest: Horst Köhler kam aus einem Milieu in dem er mit Ausbeutung und dem korrupten Wirtschaftssystem vertraut war.
Was regt diesen Mann also an zurückzutreten? Da es momentan nichts mehr als Spekulationen gibt, werfe ich meine mit in den Topf. Angesichts des Verhaltens von Horst Köhler in der Politik, einer sehr menschlichen und auf Ethik bedachten Einstellung und seiner schweren Kritik an den Finanzmärkten Anfangs des Jahres 2010, hat Köhler gemerkt das keiner auf ihn hört und die Richtung welche die Welt eingeschlagen hat genau das ist was er verlassen hatte und verhindern wollte. Angesichts der Erkenntnis, das auf ihn keiner hört und die Dinge sich genau so entwickeln wie er es NICHT wollte entschloss er sich ganz zurückzuziehen.
Ich finde den Abgang respektabel, und die krasse Dreistigkeit der Aktion sollte uns zum nachdenken anregen und wachrütteln. Der Weg den die Welt eingeschlagen hat ist weit von "gut" entfernt und jeder kritische Betrachter sollte das mittlerweile merken.

Ich habe beobachtet, wie es auf dieser Welt zugeht: Wo man eigentlich Recht sprechen und gerechte Urteile fällen sollte, herrscht schreiende Ungerechtigkeit. Doch dann dachte ich: Am Ende wird Gott den Schuldigen richten und dem Unschuldigen zum Recht verhelfen. Denn dafür hat er eine Zeit vorherbestimmt, so wie für alles auf der Welt. Ich habe begriffen, dass Gott die Menschen prüft. Sie sollen erkennen: Nichts unterscheidet sie von den Tieren. Denn auf Mensch und Tier wartet das gleiche Schicksal: Beiden gab Gott das Leben, und beide müssen sterben. Der Mensch hat dem Tier nichts voraus, denn auch er ist vergänglich.
Prediger 3:16-19 geschrieben ca. 950 v.Chr. von Salomo, König von Israel, dem Sohn Davids.

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